Boschnhaus: Kunstausstellung "Das Herz der Toskana"
AItalienisches Flair im Boschnhaus – Kunstausstellung „Das Herz der Toskana-Siena und Umgebung“ lockt am Wochenende in das Vagener Gemeinschaftshaus
Der Vagener Maler Walter Köhler (82) lud jüngst zur Vernissage in das Boschnhaus. Mit Köhler präsentierte bereits zum zweiten Mal ein Vagener Maler seine Werke im Gemeinschaftshaus.
„Ich wollte diese `große` Ausstellung in meinem Wohnort, in dem ich nun schon seit 50 Jahren lebe. Kleinere Ausstellungen hatte ich bereits in der Gemeindebücherei Feldkirchen-Westerham. Die Toskana, als beliebtes und bekanntes Urlaubsgebiet, bietet viele Motive und so möchte ich den Besuchern Land und Leute und die Traditionen der Region Siena näherbringen. Als Mitglied des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) hier in Vagen bin ich sehr naturverbunden und das spiegelt sich auch in meinen Bildern wider“, so der Maler.
Köhler bekam das Malen bereits in die Wiege gelegt, sein Onkel war ein berühmter Kirchenmaler und sein Cousin ein Kunstmaler. Von Beiden konnte er schon in früher Kindheit viel abschauen. „Maler habe ich gelernt, Kulissen- und Schriftmalerei. Auch wenn ich danach einen anderen beruflichen Werdegang eingeschlagen habe, waren Malerei und das Schreiben als Hobby immer meine Begleiter“, erinnert sich Köhler.
Über 100 Gemälde, teils großflächig, aber auch kleinere Darstellungen, sind am Wochenende im Boschnhaus zu bewundern. Seine Liebe zu Italien kam per Zufall. „Meine Frau Renate überredete mich damals zu einer Reise in die Toskana. Vor zwanzig Jahren kauften wir dann eine kleine Immobilie in Colle di Val d’Elsa, idyllisch auf einem Hügel gelegen und unweit von Siena. Hier bin ich auch stolzer Besitzer eines Olivenhaines, ernte und vermarkte das Olivenöl selber“. Köhler verbringt seitdem viele Wochen im Jahr in seiner zweiten Heimat und so verwundert es nicht, dass die meisten seiner Motive aus dieser italienischen Region stammen.
Besonders auffallend sind dabei seine zahlreichen Gemälde des Palio, dem weltberühmten Pferderennen am Piazza Campo Siena. „Meine Bilder sind nicht dunkel gehalten, sondern leben in hellen blau, gelb und erdigen Tönen, so wie die Farben der Toskana. Das Licht ist mir wichtig, ich möchte die Sonne Italiens einfangen“, so der Künstler über seine Werke.
Am liebsten malt Köhler mit Öl, mischt seine Farben nicht nur auf der Palette, sondern auch direkt auf Holz oder Leinwand. „Das Grundmotiv ist schnell gemalt, aber nach dem ersten Trockenvorgang kann es noch bis zu zwei Wochen dauern, bis ein Werk vollendet ist. Ich male nicht auf Bestellung, sondern mit meiner inneren Eingebung und mit viel Herz. Oft sehe ich ein Motiv und denke, das muss ich malen“, so der junggebliebene Künstler.
Für die Zukunft wünscht er sich Gesundheit, um noch viele Bilder malen zu können. Sein größter Wunsch wäre, dass „hier in meiner Heimatgemeinde vielleicht irgendwann auch noch mein - in altbayerischer Mundart- selbstgeschriebenes Theaterstück `Zwei an der Zahl` zur Aufführung kommt“.
Walter Köhler dankt dem OGV und besonders Marita Gottinger vom Boschnhaus-Verwaltungsteam für die Organisation und die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten. Bei einem Glas Chianti und italienischem Gebäck kam der Maler dann beim geselligen Teil des Vernissage- Abends mit den Ausstellungsbesuchern über seine Bilder ins Gespräch.
(Text/Foto: Wolf)