OGV: "Boschnhaus"- Einweihungsfeier
Ein Haus der Begegnung für Alt und Jung – Obst- und Gartenbauverein Vagen-Mittenkirchen (OGV) lud zur Einweihungsfeier des Boschnhauses – Gäste aus Politik und Handwerk gratulierten zur Fertigstellung des historischen Kleinods im Herzen Vagens
„Was lange währt, wird endlich gut“, so könnte man die feierliche Eröffnung des Boschnhauses beschreiben, denn nach der seit Oktober 2012 dauernden Planungs- und Umbauphase, zeigt sich nun der historische Bau, welcher bereits 1445 urkundlich erwähnt wurde, in seiner vollen Pracht.
Der Einladung zur Eröffnungsfeier folgten über 100 Gäste aus Kommunalpolitik, Wirtschaft, Handwerk und der ehrenamtlichen Helferschaft aus den Reihen des OGV und der Dorfgemeinschaft.
OGV-Vorstand Christof Langer blickte eingangs auf die unzähligen Stunden der Planungs- und Umbauphase, den anfänglichen Widerständen aus der Dorfgemeinschaft und die optimierte Finanzierungslage durch Förderung der Gemeinde Feldkirchen-Westerham, Zuschüssen aus dem Dorferneuerungs-Programm, mit Mitteln aus dem LEADER-Programm des Bayerischen Staatsministeriums zur Entwicklung des ländlichen Raumes in Zusammenarbeit mit der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Mangfalltal-Inntal sowie der Sparkassenstiftung-Zukunft für den Landkreis Rosenheim und nicht zuletzt durch die, in Eigenleistung aufgebrachten Gelder von OGV und Privatspendern. Einen besonderen Dank zollte er allen Helferinnen und Helfern für die vielen geleisteten ehrenamtlichen Arbeitsstunden, allen voran seinem Planungsteam mit Hans Eham und Klaus Anderl.
Hans Schaberl, Bürgermeister der Gemeinde Feldkirchen-Westerham, richtete anschließend Grußworte an die Gäste, „der Bayer wartet immer erst a moi ab, aber dann helf´ma zamm, es braucht eben immer einen Motor, einen, der es in die Hand nimmt und dirigiert, das warst eben du“, so Schaberl zu Christof Langer. Schaberl sieht im Boschnhaus, dass „in Vagen sprichwörtlich nicht nur miteinander geredet, sondern gelebt wird und so auch weiterhin ein gutes Auskommen mit den Nachbarn bestehen soll.“ Ein besonderer Dank der Kommune erging an Irmi und Klaus Anderl sowie Hans Eham (Bericht folgt) für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Verwirklichung des Projektes.
Auch Bad Aiblings Bürgermeister und LAG-Vorsitzender Felix Schwaller gratulierte zur Fertigstellung des Boschnhauses. „Herr Langer stand von Anfang an engagiert hinter dem Projekt“. Schwaller sieht auch in der modernisierten Obstpresse im Anbau des Boschnhauses ein Glanzstück für die Bevölkerung und meldete sich schmunzelnd gleich für den kommenden Herbst als „Auswärts-Kunde“ zum Saftpressen an.
Leonhard Rill, Leitender Ministerialrat des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sieht gerade im Boschnhaus, „wie lebenswert es auf dem Lande sein kann“. „Dieses Haus ist ein Beispiel dafür, was man durch Förderprojekte mit dem LEADER-Programm zur Unterstützung der Bevölkerung und für eine hohe Lebensqualität im ländlichen Raum bewirken kann“. Ein Ziel der Dorferneuerung sollte immer sein, „Neues zu gestalten, aber die noch vorhandene alte Substanz zu erhalten“, so Rill. Besonders erfreulich sei für Rill der Umstand, dass auch das Boschnhaus ein Teil der Aktion des Amtes für Ländliche Entwicklung „Wir feiern Bayern - 100 Jahre Freistaat - 100mal starker ländlicher Raum“ im Jubiläumsjahr 2018 ist.
Dieter Kannengießer, Kämmerer der Gemeinde Feldkirchen-Westerham, freute sich über die Fertigstellung „dieses Schmuckstückes“ im Ortskern Vagens. Gleichzeitig lobte er „den Zusammenhalt der Bevölkerung, die ehrenamtlichen Helfer und das baulich-stimmige Miteinander aus Alt- und Neubau“.
Der mit der Bauplanung vertraute Architekt Axel Wolf, welcher schon einige Großprojekte in der Gemeinde Feldkirchen-Westerham betreut hatte, blickte auf die zurückliegende Planungs- und Bauphase, bei der besonders die ökologische Nachhaltigkeit, das Erhalten von Grünflächen und historischem Mauerwerk, das Gestalten des Vorplatzes mit dem bestehenden Brunnen und das architektonische Einfügen der Obstpresse im Fokus standen.
Die ökumenische Segnung des Neubaus durch Augustin Butacu (katholischer Pfarradministrator) und Samuel Fischer (evangelischer Pfarrer) folgte im Anschluss. „Das Bauwerk steht nun bereit und wartet darauf, gefüllt und gelebt zu werden – ein Neustart sozusagen“, so der evangelische Pfarrer. „Nicht jeder einzelne sollte für sich alleine sein, sondern die Menschen sollen in der Gemeinschaft glücklich werden“, so die beiden Seelsorger zu den Gästen.
In seinen Abschlussworten brachte Christof Langer noch einmal zur Sprache, was ihm besonders am Herzen liegt, „das Boschnhaus soll voll werden und leben, es ist kein Gartenhäusl der OGV-Mitglieder für`s Feierabend-Bier, sondern ein Haus der Begegnung zwischen Alt und Jung, ein Werk- und Arbeitshaus mit Platzmöglichkeiten für Vorträge, Ausstellungen oder Kochkursen für alle.“
Musikalisch wurde die Eröffnungsfeier durch die „Vonga Vierer Blosn“ umrahmt und eine große Zahl an Helferinnen und Helfern sorgten für das leibliche Wohl der geladenen Gäste.